Sven Rüger, Geschäftsführer des Rostocker Biotech-Unternehmens Sens ID, ist seit rund acht Jahren Mitglied im Team MV. Bis vor kurzem ist er mit seiner Hilfsbereitschaft bei einer Katastrophe nicht zum Einsatz gekommen. Das änderte sich jetzt schlagartig.
„Genau an dem Tag, als das Team MV uns Mitglieder anlässlich der Corona-Pandemie mit aktuellen Informationen versorgte und nachfragte, ob wir im Bedarfsfall bereit seien zu helfen, kontaktierte mich ein chinesischer Kooperationspartner mit einem ganz besonderen Angebot. Er hatte erfahren, dass aufgrund von Lieferengpässen chinesischer Hersteller die Mund-Nasen-Schutzmasken in Deutschland derzeit Mangelware sind. Dafür wollte er sich entschuldigen und einen persönlichen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten, indem er 10.000 zertifizierte Masken spendet. Das hat mich und meinen Geschäftspartner Björn Nowack wirklich sehr berührt“, erklärt Sven Rüger.
Als Manager eines Biotechnologieunternehmens, dass sich mit der Analyse von Viren und Krankheiten sowie Krebsdiagnostik und -therapie beschäftigt, wissen die beiden Start-up-Unternehmer genau, wie wichtig Schutz- und Hygienemaßnahmen sind.
Die beiden Rostocker Unternehmer waren sich schnell einig, diese Spende dem Roten Kreuz zu übergeben, denn hier würden sie sicher sein, dass die Masken fair verteilt würden. Mit Silvia Brinkmann, Vorstand des DRK-Landesverbandes, klärten sie alle erforderlichen Formalitäten und unterstützten bei der Einfuhr sowie Zollabwicklung. Die gesamten Kosten übernahm der Spender aus China. Transport und Auslieferung erfolgten ohne Probleme.
Als Silvia Brinkmann die fünf großen Pakete mit den Masken erreichten, verspürte sie Dankbarkeit und Erleichterung. „Das ist eine tolle solidarische Geste von unserem Team-MV-Mitglied Sven Rüger, seinem Geschäftspartner Björn Nowack und vor allem von ihrem Partner aus China. Hier zeigt sich sehr deutlich, wie sich die Menschen aus aller Welt in der Not unterstützen. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie die Rotkreuzidee weltweit und über Kontinente hinweg gelebt wird“, sagt Silvia Brinkmann.
Die Masken sind inzwischen auf dem Weg dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Darunter sind Pflegeheime, Sozialstationen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir dem DRK in Mecklenburg-Vorpommern mit dieser Spende helfen können. Gleichzeitig möchten wir ein Zeichen dafür setzen, dass alle Menschen in dieser Ausnahmesituation zusammenhalten und sich gegenseitig zu unterstützen“, erklärt Sven Rüger. Im Kampf gegen Covid 19 plant das Unternehmen Sens ID in den Rostocker Laboren derzeit die Umsetzung einer Idee zur Durchführung großangelegter Corona-Antikörpertests für Betriebe, Institutionen und unterschiedlichste Einrichtungen.
cm/drk